Die drei Fragezeichen

Wie, nur 4000 Quadratmeter ebenerdiger Schulhof? Sind darin auch noch die Flächen für die Mülltonnen und die Verkehrswege eingerechnet? Und nehmen die beiden Kleinspielfelder auf dem Schulhof tatsächlich zwei Drittel der Fläche ein?

Es gab viele Fragen und viele Fragezeichen beim Treffen der Initiative Schulcampus Lohsepark. An der Wand hingen großformatige Bilder des überarbeiteten städtebaulichen Entwurfs. Aus einem Gebäude, das wie ein Donut in der Mitte ein Atrium hat, wurden nun zwei Gebäudekörper, entlang der Versmannstraße und der Straße am Hannoverschen Bahnhof. Der Schulhof ist zur Pfeilerbahn hin offen und grenzt im Norden an das geplante Wohngebäude an.

Dass das Wohngebäude der Schule den Raum für künftige Entwicklungen nimmt, fanden viele an diesem Abend bedenklich. Ebenso unverständlich erschien, dass die in Zukunft größte Schule Hamburgs mit dem völlig neuen Modell einer Clusterschule aus Stadtteilschule und Gymnasium so wenig Raum bekommen soll. Dass das Quartier Flächen verliert, weil Freiflächen auf dem Schulhofdach nach 18 Uhr und am Wochenende nicht mehr zugänglich sind, wurde kritisiert. Und auch im überarbeiteten Entwurf wird das denk.mal Hannoverscher Bahnhof durch das Wohngebäude vom Park isoliert.

Eine Vertreterin des Stadtteils Rothenburgsort war verärgert, dass für die Kinder aus ihrem Quartier nur ein „Kontingent“ im Schulcampus Lohsepark vorgesehen sei – obwohl das Projekt doch als die weiterführende Schule für Kinder aus den angrenzenden Stadtteilen verkauft werde. Ist die Schule jetzt schon zu klein? Andere kritisierten, dass die Planung des Schulcampus Lohsepark weit hinter die Konzepte zurückfiele, die im Wilhelmsburger Bildungszentrum Tor zur Welt Realität geworden seien.

Ein ebenerdiger Schulhof, so die Diskussion an dem Abend, könne von SchülerInnen und von AnwohnerInnen genutzt werden, und hier biete sich insbesondere die Chance, dass ein Ort für Jugendliche geschaffen werde. Denn für Jugendliche gibt es seit Jahren nur den Bolzplatz, der einer Quartiersinitiative zu verdanken ist. Er liegt auf dem Nordteil des Schulgrundstücks: also genau auf dem Teil, den die Behörden lukrativ an einen privaten Investor verkaufen wollen.