Es ist zu laut! Viel zu laut!!

Man wird sich die Ohren zuhalten müssen in den Unterrichtspausen. Denn auf dem Schulhof des Schulcampus Lohsepark wird es, ebenerdig wie auf dem Dach, zu laut. Viel zu laut sogar. Das ist im neuen Bebauungsplan-Entwurf HafenCity 10 nachzulesen.

Die WHO empfiehlt einen Lärm-Grenzwert von maximal 55 db(A) für Schulhöfe. Doch dieser Wert wird wegen des Lärms von Bahn und Straßenverkehr - trotz der geplanten Schallschutzwände! - überschritten. Und was macht die Behörde, die den Bebauungsplan-Entwurf erstellt hat? Sie setzt den Grenzwert hoch auf 60 db(A). Und selbst dieser Wert wird nicht auf dem ganzen Schulhof eingehalten. Wobei man wissen muss: Eine Erhöhung von beispielsweise 50 auf 53 db(A) entspricht einer Verdoppelung des Lärms!

Hier werden die falschen Prioritäten gesetzt: Nicht die Verkehrsplanung und die städtebauliche Planung werden verändert, sondern den Kindern und den LehrerInnen wird mehr Lärmstress zu gemutet – in den Pausen, in denen sie sich erholen sollen, und im guten Ganztag.

Die Behörde rechtfertigt ihre Entscheidung für die hohen Lärm-Grenzwerte so: Es sei "in den Pausen zwischen einzelnen Zugvorbeifahrten ein gutes Kommunikationsniveau zwischen Schülern bzw. Lehrkräften und Aufsichtspersonal sichergestellt". Das muss man sich in der Praxis so vorstellen: Im Tagesdurchschnitt (Prognose für das Jahr 2030) fährt rund alle drei Minuten ein Zug vorbei, zu Stoßzeiten häufiger, so dass die Kinder oder die Lehrerinnen mindestens alle drei Minuten für einige Zeit ihr Gespräch unterbrechen oder aber gegen den Zug anschreien müssen. Das also findet die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen - und damit die rot-grüne Regierung - in Ordnung.

Am 30. September 2019 entscheidet die Kommission für Stadtentwicklung (um 19 Uhr in einer öffentlichen Sitzung im Rathaus) über die Öffentliche Auslegung des B-Plan-Entwurfs. Wir werden uns vorher in der Politik und insbesondere bei den Kommissions-Mitgliedern dafür einsetzen, dass sie nicht zustimmen, sondern eine neue Planung verlangen, die sich in erster Linie an Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen orientiert.