Wirtschaftssenatorin Leonhard: MSC-Bauarbeiten nur außerhalb der Unterrichtszeiten
Das MSC-Gebäude auf BF 73 soll nur außerhalb der Unterrichtszeiten des Campus HafenCity gebaut werden – diesen Vorschlag hat die Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard während der Öffentlichen Anhörung zum MSC-Deal im Hausshaltsausschuss der Bürgerschaft gemacht.
Ist das realistisch? Nein. Denn die Gründung eines so großen Gebäudes mit Abriss der Kaimauern, Anlegen einer Baugrube im Fleet, Setzen von Pfählen etc. dauert ohnehin schon mehrere Monate. Entweder müssen diese Arbeiten dann zwischen 7 und 8 Uhr morgens und dann wieder ab 16 Uhr gemacht werden. Oder sie finden in den Sommerferien statt, dann wird zwei Monte bis zu den Herbstferien höchstens stundenweise gearbeitet, dann wieder zwei Wochen lang täglich und so weiter. Auf diese Weise würde es allein schon mehrere Jahre dauern, bis das Fundament fertiggestellt ist. Kostenexplosion inklusive.
Weiß Melanie Leonhard das nicht? Oder weiß sie es und hat den Abgeordneten und der Öffentlichkeit Sand in die Augen gestreut?
Zu Beginn der Anhörung hatte Hans-Christian Kölln als Vertreter der Initiative Campus HafenCity den Abgeordneten die Auswirkungen des geplanten MSC-Gebäudes auf BF 73 am Ericusfleet auf die weiterführende Schule erläutert: gesundheitsschädlicher Lärm durch Baustelle und Baumaschinen, Gefahren durch den schweren LKW-Verkehr direkt an der Schule, Feinstaub. Außerdem stellte er Forschungsergebnisse vor, die belegen: Bei Kindern mit Aufmerksamkeitsstörungen oder mit Migrationshintergrund, für die Deutsch eine Zweitsprache ist, verschlechtern sich die Leseleistungen in einer lauten Umgebung um 75 Prozent ! Hinzu kommt, dass auch ihr Hörverstehen massiv leidet. Die Folge: Sie kommen im Unterricht nicht mit.