Stadtentwicklungsausschuss berät über den Schulcampus

Es ist soweit: Über den Schulcampus Lohsepark wird am 17. Juni um 14 Uhr im Stadtentwicklungsausschuss der Bürgerschaft gesprochen. Die Abgeordneten sollen über den Bebauungsplan HC 17 entscheiden, in dem die weiterführende Schule liegt und daneben ein Misch- und Kerngebiet, auf dem ein Hotel gebaut werden soll. Die Sitzung ist digital und öffentlich: https://www.hamburgische-buergerschaft.de/ausschussitzungen/ausschuesse-live/

Die Gutachten zu Lärmbelastung und Luftschadstoffen sind nochmals überarbeitet worden. Zugrundegelegt wurde nun etwas weniger Verkehr auf der Versmannstraße – so dass die Grenzwerte an der Schule gerade nicht gerissen werden. Wieso weniger Verkehr? Da kann die Antwort der Abgeordneten im Stadtentwicklungsausschuss nur lauten: keine Ahnung. Denn die Verkehrsprognose, die den Gutachten zugrunde gelegt wurde, ist bis heute unter Verschluss. Unsere Recherchen haben ergeben: Die niedrigen Zahlen gelten nur, wenn die Großmarktbrücke gebaut wird. Die wird aber nicht gebaut. Und die Werte für diesen Fall wurden wieder nicht berechnet. Auch der Ausbau der Bahnstrecke ist beim Elektrosmog nicht berücksichtigt.

Die Initiative Schulcampus Lohsepark hat die Umweltproblematik wieder bei den Fraktionen thematisiert. Wenn die Zahl der Züge, die das Schulgelände passieren, die Frequenz aus dem Juni 2019 übersteigt (damals wurde das Gutachten zu den elektromagnetischen Feldern erstellt), dann weitet sich die Elektrosmog-Zone entsprechend aus. Doch schon nach der heutigen Planung grenzt die Schule direkt an den Bereich, in dem der Hamburger Vorsorgewert für Elektrosmog überschritten wird.

Verwunderlich ist noch eines: Schon im vergangenen Herbst sollte die Ausschreibung für den Architekturwettbewerb fertig sein, und die Initiative Schulcampus Lohsepark sollte am Vorbereitungsprozess beteiligt werden. Doch weder das eine noch das andere ist bisher geschehen. Das temporäre Schuldorf wächst immerhin weiter.